Füllungen

Was ist eine Füllung?

Eine Füllung ist eine Ergänzung eines teilweise zerstörten Zahnes und dient dazu, die Form und die Funktion dieses Zahnes wieder herzustellen. Eine Füllung wird in einer Behandlungssitzung erstellt.
Füllungen ordnet man dem Bereich der "Zahnerhaltung" zu.


Welche Füllungsmaterialien gibt es?

Je nach Größe und Lage des Defektes bieten sich verschiedene Materialien hierfür an:

  1. Kunststoff: Die Bezeichnung Kunststoff trifft eigentlich nicht richtig zu, denn das Material (Composite) besteht zu etwa 95% aus winzigen keramischen Bestandteilen, die durch den eigentlichen Kunststoff miteinander verklebt werden. Um einen Haftverbund zwischen dem Zahn und der einzubringenden Kunststofffüllung zu erreichen, wird der Zahn vorher entsprechend konditioniert. Anschließend wird der Kunststoff eingebracht, welcher die Zahnwände selber miteinander verklebt, somit stabilisiert und einen Unterschnitt im Zahn nicht erfordert – es kann minimalinvasiv und zahnschonend gearbeitet werden. Um die Füllung formgerecht zu gestalten sowie um die Stabilität im Rahmen des Aushärtens zu erhöhen, wird diese Art der Füllung in der Regel in verschiedenen Schichten auf bzw. in den Defekt eingebracht. Durch eine geeignete Farbauswahl kann somit eine weitgehend für den externen Beobachter nicht sichtbare Rekonstruktion erstellt werden.
  2. Amalgam: Amalgam ist eine Legierung aus unterschiedlichen Metallen, die unter Raumtemperatur vermischt werden und so zu einer kurzfristig stopfbaren „Paste“ werden. Nach etwa 2-3 Stunden kann diese Füllung weitgehend belastet werden. Basis dieser Legierung stellt elementares Quecksilber dar, welches jedoch nach Abbinden der Amalgamfüllung in gebundener Form vorliegt. Die Amalgamfüllung hält nur durch einen Unterschnitt und „klemmt“ im Zahn. Aus diesem Grund kann diese Füllung nur dann angewendet werden, wenn noch eine ausreichende Menge an gesunder Zahnhartsubstanz vorhanden ist, in die ein entsprechender Unterschnitt eingebracht werden kann. Bei großflächigen Amalgamfüllungen darf das Risiko einer Fraktur des Zahnes und somit im schlimmsten Fall eines Zahnverlustes nicht außer Acht gelassen werden. Da Speichel ein Leiter II. Klasse darstellt, kann es bei direktem Kontakt (Nachbarzahn oder der Antagonist im Gegenkiefer) einer Amalgamfüllung mit eine Goldrestauration durch einen kleinen Stromfluss zu einem irritierenden Geschmack kommen.
Auf weitere Füllungswerkstoffe wie verschiedenste Zemente und provisorische Füllungsmaterialien soll hier nicht näher eingegangen werden.


Wie ist die Kostenübernahme seitens der gesetzlichen Krankenkasse geregelt?

Die gesetzlichen Versicherungen übernehmen nach derzeitigem Stand keine dentinadhäsiv befestigten Füllungen aus Kunststoff. Die Amalgamfüllung wird dagegen komplett vom gesetzlichen Versicherungsträger erstattet.


Wie lange hält eine Füllung und gibt es Alternativen?

Auch wenn die modernen Füllungsmaterialien heutzutage den Umständen entsprechend sehr lange im warmen und feuchten Milieu des Mundes beständig sind, können diese i.d.R. die Langlebigkeit eines Zahnersatzes nicht erreichen, so dass diese im Lauf des Lebens wahrscheinlich mehrmals ausgetauscht werden müssen. Ist ein Defekt sehr groß, sollte statt einer Füllung auch eine Überkronung zum Schutz sowie zur zirkulären Stabilisierung des Zahnes in Betracht gezogen werden.