Abszess

Was ist ein Abszess?

Abszess von einem infizierten Oberkieferzahn

Ein Abszess ist eine Eiteransammlung im Gewebe, die sich - unbehandelt - immer weiter vergrößert und entweder im Körper ausbreitet oder bis an eine Körperoberfläche vordringt, was - im günstigsten Fall - zu einer spontanen Entleerung führen kann. Ein Abszess führt zu einer Schwellung des Gewebes und ist sehr druckschmerzhaft. Kieferabszesse können verschiedene Ursachen haben: Am häufigsten gehen Abszesse von einem wurzeltoten und infizierten Zahn aus, in dem sich die Infektion aus dem Wurzelkanal in den umgebenden Knochen ausbreitet. Weitere häufige Ursachen sind akut entzündete Zahnfleischtaschen, durchbrechende Weisheitszähne oder auch infizierte Zysten (s. Zysten).

 

Wie sieht die Behandlung aus?

Ein sicher diagnostizierter Abszess erfordert immer eine chirurgische Therapie. Eine antibiotische Therapie alleine hat keine ursächliche Wirkung, kann aber im Einzelfall zur Vermeidung einer weiteren Ausbreitung der Eiteransammlung in andere Körperregionen sinnvoll sein. Die Abszesseröffnung erfolgt in der Regel in lokaler Betäubung. Extrem tief liegende Abszesse können eine Allgemeinnarkose und unter Umständen auch eine stationäre Aufnahme erforderlich machen.
Bei der Eröffnung des Abszesses werden die Schleimhaut und das darunter liegende Gewebe durchtrennt. Um eine weitere Entleerung des Abszesses zu ermöglichen, wird die Wunde zur Drainage mehrere Tage offen gehalten. Die Drainage wird in dieser Zeit zwei bis dreimal gewechselt.
Nach primärer Behandlung des Abszesses muss die eigentliche Ursache der Entzündung therapiert werden. Dies kann eine Wurzelbehandlung oder Wurzelspitzenresektion, eine Parodontitis - Behandlung oder die Entfernung des schuldigen Zahnes, insbesondere eines Weisheitszahnes, bedeuten. Dieser erforderliche wichtige Behandlungsschritt darf trotz Besserung nicht versäumt werden, da ansonsten der Abszess erneut auftreten wird.